"Warum wir mit anderen Tieren empathisch sein können und sollten":
Die „emotionale Ansteckung“ als basaler Mechanismus für Empathie ist stammesgeschichtlich uralt. Empathie, im Kern also das sich Einfühlen können in andere, entstand dagegen frühestens im Erdmittelalter, mit der Evolution komplexer sozialer Systeme und Mechanismen. Diese Mechanismen sind auch Teil unseres "Weltaneignungsapparates", wir teilen sie wie die meisten unserer Werkzeuge zur Steuerung von Sozialverhalten – etwa die basalen Emotionssysteme – mit vielen anderen Tieren. Daher ist es durchaus angemessen, auch gegenüber diesen anderen Tieren menschlich-empathisch zu empfinden und zu handeln. Tiergerechte menschliche Empathie muss allerdings immer mit spezifischem Wissen gepaart sein, besteht doch Empathie im Grunde darin, die Bedürfnisse des Anderen zu erkennen (nicht einfach paternalistisch anzunehmen) und darauf beruhend angemessen zu handeln.