Im Nordirak wollen die Kurden am Montag über ihre Unabhängigkeit abstimmen. Die irakische Regierung in Bagdad hält das Referendum für verfassungswidrig. Sie hat Regierungen anderer Länder aufgerufen, den Handel mit kurdischem Erdöl zu stoppen.
Ebenfalls Kritik haben die USA geäußert. Die Amerikaner sind eigentlich Verbündete der Kurden. Gegenwind gibt es auch aus der Türkei, die ein Erstarken der Kurden im eigenen Land fürchtet.
“Wir haben diesen Entschluss gefasst, weil wir nur in der Unabhängigkeit eine Zukunft haben, ohne die Altlasten aus der Vergangenheit”, so der Präsident des kurdischen Nordirak, Massoud Barzani. “Wir können uns Zeit lassen und eine gute Nachbarschaft aufbauen zwischen Kurdistan und Bagdad. Aber ich will betonen: Wir werden nie wieder nach Bagdad gehen und die missratene Partnerschaft neu verhandeln, unter der wir zu leiden hatten.”
Schon bisher haben die Kurden viele Freiheiten. In der Hauptstadt Erbil haben sie eine eigene Regierung, ein Parlament und sie exportieren eigenes Erdöl unabhängig von Bagdad in die Türkei.