Vereinte Nationen fahren Einsatz in Haiti runter

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Die Vereinten Nationen wollen ihre Friedensmission auf Haiti beenden und die rund 2.400 Blauhelmsoldaten bis Oktober abziehen. Im Anschluss sollen 1.300 Polizisten nach Haiti geschickt werden. Ihre Mission: Für Stabilität sorgen und Sicherheitskräfte ausbilden.

Der UN-Sicherheitsrat stimmte dafür. Der Friedenseinsatz auf Haiti war von Missbrauchsfällen überschattet worden. Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, ging auf die Vorwürfe ein:

Wir müssen für diese Kinder Verantwortung übernehmen. Zwölf bis fünfzehn-Jährige, die jeden Tag Hunger litten. Sie wurden von den Blauhelmen mit Keksen und Snacks angelockt und zahlten dafür einen hohen Preis: Sie wurden sexuell missbraucht.

Allerdings wurde diese Mission nicht wegen des Skandals, sondern aus Kostengründen beendet. Die USA überprüfen derzeit bei welchen Einsätzen gespart werden kann.

.UN #SecurityCouncil decides MINUSTAH will close by October; approves follow-on operation to strengthen #RuleOfLaw https://t.co/PIev7SPM22— UN News Centre (@UN_News_Centre) 13. April 2017

Der Wirtschaftswissenschaftler Camille Charlemers will das Ganze jedoch nicht auf sich beruhen lassen:

Wir müssen Maßnahmen ergreifen und auf alle Ressourcen der Vereinten Nationen zurückgreifen, um die Opfer der Cholera und um die Tausende Frauen und Kinder, die vergewaltigt wurden, zu entschädigen.

Bis heute hat sich Haiti nicht von dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 erholt, bei dem rund 250.000 Menschen starben. Neun Monate später brach in dem Land eine schwere Cholera-Epidemie aus.

Offenbar schleppten nepalesische UN-Blauhelmsoldaten die Seuche ein. Fast 10.000 Menschen sind seitdem gestorben, noch immer werden neue Ansteckungen registriert.

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