Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird am Samstag über Strafmaßnahmen gegen Nordkorea abstimmen. Die ständigen Mitgleider Großbritannien, Frankreich und die USA hatten einen entsprechenden Antrag gestellt, um Pjöngjang für seine jüngsten Raketentests abzustrafen.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-Un hatte in der vergangenen Woche Raketen starten lassen. Bereits am 4. Juli hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete getestet. Die Strafmaßnahmen könnten ein Ausfuhrverbot bestimmter nordkoreanischer Waren umfassen, so etwa Kohle, Eisen, Fisch und Meeresfrüchte.
Das US State Department hatte am Mittwoch offiziell das Reiseverbot nach Nordkorea verfügt. Es soll am 1. September in Kraft treten. Grund dafür sei ein erhöhtes Risiko von Festnahmen und langjährigen Haftstrafen von US-Bürgern in dem Land, teilte das Außenministerium mit. Anlass waren die Inhaftierung und der spätere Tod des US-Studenten Otto Warmbier. Drei weitere US-Bürger sitzen in nordkoreanischer Haft.
Nordkorea hat das Reiseverbot als “abscheulich” verurteilt. Das kommunistische Land wolle seine Tore weiterhin für Touristen aus den USA und aller Welt offen halten, zitierte die offizielle nordkoreanische Nachtrichtenagentur KCNA am Freitag einen ungenannten Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang. Das Verbot sei ein Zeichen dafür, dass Washington Nordkorea als Feind betrachte. Diese “kindische Maßnahme” verhindere, dass “US-Bürger das wahre Gesicht der Demokratischen Volksrepublik Korea sehen”, so der Sprecher.