Syrische Militärkreise: Evakuierung Ost-Aleppos stockt wieder

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Die Evakuierung Ost-Aleppos ist erneut unterbrochen worden. Als Begründung hieß es aus syrischen Militärkreisen, Rebellen hätten neue Bedingungen gestellt. Zuvor hatte es geheißen, die letzten Kämpfer und Zivilisten sollten die Stadt im Laufe des Tages verlassen. Die Evakuierung Ost-Aleppos in dem Bürgerkriegsland hatte vergangenen Donnerstag begonnen, wurde dann aber nach dem Ausbruch neuer Gewalt für einige Tage unterbrochen und am Sonntag wieder aufgenommen.

Seit Beginn der Evakuierung haben nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) etwa 25 000 Menschen die letzten Rebellengebiete der nordsyrischen Stadt verlassen. Hilfsorganisationen warnen, die Winterkälte sei eine große Gefahr für die Menschen.

Die Vertriebenen sind bislang in anderen von Rebellen kontrollierten Gebieten in den Provinzen Aleppo und Idlib untergekommen. Das größte Problem bei der Versorgung sei die Unterkunft, erklärte Mohammed Katub von der Hilfsorganisation Syrian American Medical Society (SAMS), die in Syrien medizinische Einrichtungen unterstützt. Die Vertriebenen kämen in Zelten, Moscheen und Schulen unter. Es sei schwierig, sie dort mit Wasser zu versorgen und vor der Kälte zu
schützen.

Viele Menschen müssten zudem wegen Unterkühlung behandelt werden, nachdem sie lange auf den Transport gewartet hätten, sagte Katub weiter. Ein bereits kranker Mann sei gestorben, weil er rund zwölf Stunden habe ausharren müssen. Weil Ost-Aleppo seit Monaten von Syriens Regime belagert wird, herrscht dort laut Hilfsorganisationen ein akuter Mangel an Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Aus syrischen Armeekreisen hieß es, es sei damit zu rechnen, dass die letzten Kämpfer Ost-Aleppo in den den nächsten Stunden verließen. Die Armee bereite sich darauf vor, danach in die Viertel einzurücken. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab eine niedrigere Zahl der Menschen an, die Aleppos Rebellengebiet bislang verlassen haben. Demnach wurden rund 16 000 Menschen ins von Rebellen kontrollierte Umland südwestlich der Stadt gebracht. 2000 bis 3000 Menschen warteten noch auf den Transport, darunter auch Kämpfer. Im Gegenzug für die Evakuierung der lange blockierten Viertel Ost-Aleppos dürfen auch Menschen die von Rebellen belagerten Orte Fua und Kafraja im Nordwesten Syriens verlassen. Damit wird eine Forderung der vom Iran finanzierten Schiiten-Milizen erfüllt, die die Armee unterstützen. In Fua und Kafraja wohnen vor allem Schiiten.

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