Frankreich: Sarkozy verliert Vorwahl der Konservativen - Fillon vorn

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Nicolas Sarkozy ist bei der Vorwahl der Konservativen um die Präsidentschaftskandidatur ausgeschieden, er kam nur auf den dritten Platz. Er räumte seine Niederlage ein, kündigte seinen Rückzug aus der Politik an und stellte sich hinter den Wahlgewinner François Fillon.

“Ich sehe es als meine Pflicht an, in aller Deutlichkeit und Klarheit und Loyalität und ungeachtet unserer früheren Meinungsverschiedenheiten zu sagen, dass François Fillon am ehesten verstanden zu haben scheint, vor welchen Herausforderungen Frankreich steht. Ich werde daher in der zweiten Runde der Vorwahlen für ihn stimmen.”

Je souhaite le meilleur pour mon pays et pour celui qui aura à conduire la France que j’aime tant – NS pic.twitter.com/xNYy61YUVV— Nicolas Sarkozy (@NicolasSarkozy) 20. November 2016

Diese zweite Runde findet am kommenden Sonntag statt. Dabei tritt Fillon gegen Alain Juppé an, beide waren bereits Premierminister. Die erste Runde entschied Fillon nun mit gut 44 Prozent für sich. Eine Überraschung. Immerhin hatte Juppé lange als Favorit gegolten. Der kam jetzt aber nur auf etwas mehr als 28 Prozent. Sarkozy lag mehr als sieben Prozent Punkte dahinter. Die vier weiteren Bewerber blieben weit abgeschlagen. Fillon gilt als uncharismatischer Saubermann, als moderat konservativ und wirtschaftsliberal. Er will Frankreich mit Reformen wettbewerbsfähiger machen.

Alain Juppé wiederum war in den Neunzigerjahren Regierungschef und wiederholt Außenminister Frankreichs. Nach einem Parteispendenskandal und einer Bewährungsstrafe zog er sich 2004 vorläufig aus der Politik zurück. Er präsentierte sich jetzt als Versöhner, als jemand, der auch die gesellschaftliche Mitte integrieren kann. Selbst Linke glauben, er habe noch die besten Chancen, der Rechtspopulistin Marine Le Pen die Stirn zu bieten, denn Umfragen zufolge wird es bei der Wahl kommendes Jahr genau darum gehen. In Umfragen liegt Le Pen derzeit vorn. Die FN-Chefin kommt auf um die 30 Prozent, Fillon auf 20, Juppé auf 26.

Ein Passant in Paris meinte: “Ich bin schon etwas überrascht, denn alles deutete ja eher auf Juppé hin. Aber am Ende war die Dynamik auf der Seite Fillons, davon hat er profitiert. Allerdings glaube ich, es ging vor allem darum, Nicolas Sarkozy abzustrafen.”

Bei der Vorwahl konnte jeder Franzose, der im Wählerregister steht, abstimmen. Voraussetzung: Eine Kostenbeteiligung von zwei Euro und das Bekenntnis zu den Werten der bürgerlichen Rechten.

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