18 Tagen nach ihrer Wahl zur Vorsitzenden der europafeindlichen Britischen Unabhängigkeitspartei UKIP, hat Diane James am Dienstagabend mitgeteilt, dass sie ihr neues Amt nicht annehmen wird. Über Twitter teilte die UKIP-Europaabgeordnete mit, sie werde die Annahmeerklärung nicht unterschreiben, weil sie festgestellt habe, dass ihr die “nötige Autorität und volle Unterstützung der UKIP-Europaabgeordneten und der Parteifunktionäre fehle, um die erforderlichen Veränderungen durchzuführen”, die sie bei ihrer Bewerbung als Vorsitzende versprochen habe. Außerdem führte sie persönliche Gründe für ihren Entschluss an.
Thank you to all UKIP supporters who attended my #MeetDiane meetings across the country over the summer. pic.twitter.com/EQf9rUXgKA— Diane James (DianeJamesMEP) 4 October 2016
Als möglicher Nachfolger gilt der Europaabgeordnete Steven Woolfe. Der Sprecher für Immigrationsfragen war schon nach dem Rücktritt von Nigel Farage der eigentliche Favorit für dessen Nachfolge gewesen. Der Liebling der Parteibasis reichte seine Bewerbung allerdings 17 Minuten nach Abschluss der Bewerbungsfrist ein und wurde bei der Wahl nicht zugelassen. Woolfe, der Farage nahesteht, war auch der Favorit des Parteifinanziers Arron Banks gewesen. Beobachter hatten deshalb vor einer Spaltung der Partei gewarnt.
James hatte den Posten am 16. September vom charismatischen Parteichef Farage übernommen, der die UK Independence Party fast ein Jahrzehnt lang wie eine Ein-Mann-Partei geführt hatte. Nicht zuletzt seiner Popularität ist es zu verdanken, dass die Briten Ende Juni für einen Austritt aus der EU stimmten.
Video: Wahl von Diane James zur UKIP-Vorsitzenden
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