Großbritannien will bis spätestens Ende März 2017 den Austritt des Landes aus der Europäischen Union formal einleiten. Das gab Premierministerin Theresa May am Sonntag bekannt. Am 23. Juni hatten die britischen Wähler in einer historischen Volksabstimmung entschieden, die EU zu verlassen.
Politiker auf dem Kontinent forderten London seither wiederholt auf, die Austrittsverhandlungen nun auch zeitnah zu beginnen, um die schwierige Trennungsphase kurz zu halten. Vom einstigen Versprechen ihres zurückgetretenen Vorgängers David Cameron, den sogenannten Artikel 50 des EU-Vertrags von Lissabon im Fall der Fälle sofort auszulösen, war Premier May aber abgerückt.
Das Land will möglichst günstige Konditionen aushandeln, um die wirtschaftlichen Folgen des Brexit abzufedern. Bis zum Austritt hat London in der EU noch volles Mitspracherecht. Zugzwang entsteht für Großbritannien erst, wenn die Austrittsmechanismen tatsächlich in Bewegung gesetzt sind, denn dann bleiben nur zwei Jahre für die Verhandlungen.