Syriens Armee beginnt Bodenoffensive auf Aleppo

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Syrische Regimeanhänger haben nach eigenen Angaben mit einer Bodenoffensive auf die Rebellengebiete der Großstadt Aleppo begonnen. Armee und Verbündete griffen aus vier Richtungen an, hieß es aus syrischen Militärkreisen. Die Offensive sei nach mehreren Tagen heftiger syrischer und russischer Luftangriffe auf die Opposition gestartet worden. Der Kommandeur einer Rebellenmiliz sagte hingegen, es gebe bisher keine Angriffe am Boden.
Der von Rebellen kontrollierte Osten Aleppos hatte in den vergangenen Tagen die heftigste Bombardierung seit Beginn des Bürgerkrieges erlebt. Auch am Dienstag griffen Jets und Hubschrauber Regimegegner an, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die sofortige Einrichtung humanitärer Korridore gefordert, durch die Kranke und Verwundete den umkämpften Osten von Aleppo verlassen können. In dem immer wieder von Regierungstruppen angegriffenen Teil der nordsyrischen Millionenstadt gebe es nur noch 25 medizinische Einrichtungen und nur noch 35 Ärzte, die völlig überfordert seien, erklärte WHO-Sprecherin Fadéla Chaib in Genf. Allein am vergangenen Wochenende seien mehr als 200 weitere Verletzte in längst überfüllte Gesundheitseinrichtungen in Ost-Aleppo gebracht worden. In andere belagerte Orte Syriens könnten humanitäre Organisationen bislang noch Hilfsgüter bringen, darunter Medikamente und medizinisches Material. Jedoch seien sämtliche Zugänge nach Aleppo für Helfer versperrt.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich skeptisch über die Möglichkeiten einer Flugverbotszone für Teile Syriens geäußert. Zugleich forderte sie weitere Anstrengungen für
einen Waffenstillstand in dem Bürgerkriegsland. Es liege jetzt eindeutig an Russland und dem Regime von Machthaber al-Assad, die Chancen für eine Waffenruhe zu verbessern, sagte Merkel.Die brutale Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Aleppo sei „absolut nicht akzeptabel“, betonte Merkel. „Wir haben in den letzten Tagen einen tiefen, tiefen Rückschlag gesehen.“

Mit Blick auf Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien und anderen Kampfgebieten bekräftigte Merkel die „humanitären Verpflichtungen“ Europas. Eine Unterscheidung zwischen christlichen und muslimischen Flüchtlingen entspreche nicht den europäischen Werten. „Wir unterscheiden nicht Menschen christlichen Glaubens und Menschen muslimischen Glaubens und sagen, die einen bekommen bei uns Schutz und die anderen bekommen bei uns keinen Schutz.“ Dies müsse sich in der Politik jedes europäischen Staates widerspiegeln, sagte Merkel.

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