Dilma Rousseff hat ihre zweite Amtszeit als Brasiliens Staatsoberhaupt offiziell begonnen. Nach dem knappen Sieg gegen Herausforderer Aécio Neves hatte die 67-Jährige angekündigt, eine bessere Präsidentin als in den vergangenen vier Jahren sein zu wollen. Auf Rousseff warten mit der Wirtschaftsrezession und dem Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobas eine Menge Probleme. Am Donnerstagnachmittag legte sie in der Hauptstadt Brasilia ihren Amtseid ab.
Mit ihrem neuen Kabinett ist die Politikerin der linken Arbeiterpartei deutlich in die Mitte gerückt. So nominierte sie mit Joaquim Levy einen Manager aus der Privatwirtschaft als Finanzminister. Dieser kündigte bereits Kürzungen bei Sozialausgaben an. Der linke Flügel der Arbeiterpartei und Gewerkschaften zeigten sich enttäuscht.
Auch der Petrogas-Skandal dürfte die Präsidentin weiter begleiten. Zahlreiche Politiker ihrer Koalition sollen sich an Geldwäsche und Korruption bereichert haben. Rousseffs Image als unkorrumpierbare Politikerin hat im Laufe des Skandals Kratzer bekommen.