Mittelmeer wird für Tausende von Migranten zur Todesfalle

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Immer mehr Migranten finden bei dem Versuch den Tod, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration gab es in diesem Jahr bereits doppelt so viele Tote wie bei der Flüchtlingswelle 2011 während des Arabischen Frühlings. “Auch die EU trägt zu dieser Todesspirale bei”, kritisiert Matteo de Bellis von Amnesty International, “denn insbesondere in Südosteuropa wurden die Festlandgrenzen dicht gemacht. Während dort die Zahl der Migranten zurückgegangen ist, entscheiden sich immer mehr Menschen für den gefährlichen Weg.” “Amnesty International spricht von mehr als 2 500 Toten, die seit Beginn des Jahres im Mittelmeer ums Leben gekommen sind”, ergänzt unsere Korrespondentin Efi Koutsokosta. “Bei der Anhörung des designierten Kommissars für Migration Dimitris Avramopoulos wollten die Europaabgeordneten wissen, ob es Pläne für eine Verbesserung der Lage gebe.”

Avramopoulos sagte, Sicherheit bedeute nicht Europa in eine Festung zu verwandeln. Er wolle Frontex, die europäische Agentur stärken, die die Zusammenarbeit an den Außengrenzen koordiniere. Es müsse geprüft werden, ob Frontex weiterhin nur für die Sicherheit der Grenzen oder auch für die Suche und Rettung von Schiffbrüchigen zuständig sein könne. Die Antworten des designierten Kommissars für Migration und Inneres fielen nicht zur Zufriedenheit aller Abgeordneten aus. Die deutsche Grüne Ska Keller sagte, sie verstehe, dass er in einigen Bereichen allgemein geblieben sei. Schließlich sei er neu in dem Job. “Doch ich hätte gerne mehr über seine konkreten Pläne gehört. Die Antwort dazu war jedoch im Grunde, dass er keine Reform sondern die bestehenden Regeln umsetzen will”, fügte sie hinzu. In Deutschland haben seit Beginn des Jahres fast 100 000 Menschen Asyl beantragt. Bis zum Ende des Jahres könnten es rund 200 000 Bewerber werden.

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