Am 26. Juni 2009 hat die UNESCO das Wattenmeer als grenzüberschreitende Weltnaturerbestätte anerkannt. Das Wattenmeer ist eines der weltweit größten und wichtigsten gezeitenabhängigen Feuchtbiotope und hat als Rastgebiet für Zugvögel globale Bedeutung. Ausschlaggebend für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste waren außerdem die außergewöhnlich große Artenvielfalt und die ökologische und geomorphologische Bedeutung des Wattenmeers. In die Welterbeliste wurde ein 10.000 Quadratkilometer großes Gebiet in den Niederlanden und Deutschland aufgenommen.
Das Wattenmeer bildet die weltweit größte zusammenhängende Fläche aus Schlick- und Sandwatt. Insgesamt macht es 60 Prozent aller Tidegebiete in Europa und Nordafrika aus. Neben der reinen Wattfläche gehören zahlreiche andere Lebensräume, wie zum Beispiel Salzwiesen, Marschflächen, Dünen und Sandbänke zu der eingerichteten Schutzzone.
Einzigartig ist die außerordentlich große Artenvielfalt. Etwa 10.000 Arten leben im Wattenmeer. Die Salzwiesen beherbergen rund 2.300 Pflanzen- und Tierarten, die marinen und brackwasserhaltigen Zonen circa 2.700 weitere Arten. Zu den im Wattenmeer lebenden Säugetieren zählen Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale. Im Schlick tummeln sich Muscheln und Krebse, Faden- und Strudelwürmer. Das Watt ist Laichplatz von zahlreichen Meeresfischen wie Scholle und Seezunge. Das große Nahrungsangebot macht das Wattenmeer unentbehrlich als Zwischenstopp für Zugvögel. Auf ihrem Weg von Südafrika entlang der Atlantikküste nach Nordsibirien oder Kanada ist das Wattenmeer als Rast-, Mauser- und Überwinterungsgebiet überlebenswichtig. Durchschnittlich ziehen jährlich zehn bis zwölf Millionen Zugvogel durch das Gebiet.
Die Nominierung des Wattenmeers als Weltnaturerbe wurde gemeinsam von Deutschland und den Niederlanden bei der UNESCO eingereicht. In die Welterbeliste wurden das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet sowie die deutschen Wattenmeer-Nationalparks Niedersachsens und Schleswig-Holsteins aufgenommen.
Quelle : http://www.unesco.de/welterbe-deutschland.html