Bedeutend für die Architekturgeschichte im gesamten mitteleuropäischen Raum sind einige Bauteile aus der Zeit von 1200 bis 1210: die frühgotische Kirchenvorhalle, der Südflügel des Kreuzganges und das Herrenrefektorium, der wohl aufwändigste Speisesaal des 13. Jahrhundert. Hier zeigt sich die Kraft der Kunst am Anfang einer neuen Epoche. Das spezifische Formenrepertoire ist das frühste Zeugnis der Auseinandersetzung mit der neuen gotischen Baukunst aus Frankreich. In diesem Anfang geriet der Speisesaal der Herrenmönche zur Königshalle. Die Klosterkirche hat die wichtigsten Teile ihrer Ausstattung bewahrt. Sie ist ein bedeutendes Beispiel der oberrheinischen Spätromanik. Ihre Architektur folgt den Forderungen Bernards von Clairvaux, Verbreiter des zisterziensischen Reformdenkens, schlichte Kirchen aus schmucklosen Stein zu errichten: keine Türme, keine Krypta, keine Empore, kein Bau- oder Kunstluxus. Aus der Wendezeit zur Spätgotik 1340/50 stammt das Brunnenhaus, ein Glanzstück der Maulbronner Klosterarchitektur.
Quelle : http://www.unesco.de/welterbe-deutschland.html