Der Nachfolger
Endlich ist die lang ersehnte Einladung des Prinzregenten Luitpold zu einem Mittagessen eingetroffen. Doch bevor zu Tisch gebeten wird, müssen sich die Gäste des hochbetagten Herrschers ihr Mahl erschwimmen, und zwar im eiskalten Wasser. Anton Wiesinger holt sich dabei eine handfeste Lungenentzündung, was aber den Stolz über die Ehrung nicht schmälert.
Jetzt soll Toni der Nachfolger in der Brauerei werden, doch der ist mit Leib und Seele bayerischer Leutnant. Erst nach langem Drängen verzichtet er auf eine militärische Karriere. Bei Tonis Eintritt in die Brauerei muss Anton Wiesinger feststellen, dass der, anders als Ferdl es versteht, sich gegen den Patriarchen durchzusetzen vermag. Das gilt für das Geschäft ebenso wie für sein Verhältnis mit dem Ladenmädel Franzi. In der Firma weht ein frischer Wind. Dem treuen Buchhalter Bauer wird ein Fachmann aus Dortmund, Dr. von Schulz, „Preuße“ und Reserveoffizier wie Toni, als Oberbuchhalter vor die Nase gesetzt.
Lieb´ Vaterland:
Man schreibt das Jahr 1914. Toni leitet erfolgreich die Geschäfte des Wiesingerbräus. Anton Wiesinger hat sich zurückgezogen und grantelt ausgiebig. Lucie erwartet ein Kind vom Neffen des Dienstmanns Bauch, einem arbeitslosen Schlossergesellen, der sie heiraten will. Anton Wiesinger kündigt ihr, doch Lisette besteht darauf, dass Lucie im Haus bleiben kann. Obwohl die Zeiten gut sind, scheint etwas in der Luft zu liegen. Die Nachricht von der Kriegserklärung schlägt ein wie eine Bombe. Die Menge zieht unter Absingen nationalistischer Lieder durch die Straßen und die Stimmung schlägt in irrationalen Franzosenhass um. Lisette wird vor einem Modegeschäft mit französischer Ware von einer Menschenmenge zusammengeschlagen, die sie verdächtigt, eine französische Spionin zu sein. Obwohl die Brauerei beide braucht, melden sich Toni und Dr. von Schulz freiwillig.