Vatikan – der kleinste Staat, aber die wahrscheinlich einflussreichste Diplomatie der Welt.
Ob bei Nahostkonflikt, Flüchtlingskrise oder der Tauwetterpolitik mit Kuba - die Diplomaten von Papst Franziskus mischen mit.
Welche Ziele verfolgt die katholische Kirche und über welche diplomatischen Möglichkeiten verfügt sie?
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Es ist der kleinste Staat der Welt mit der diplomatischen Schlagkraft einer Großmacht: der Vatikan.
Päpstliche Gesandte in der ganzen Welt verhandeln, vermitteln und lassen hinter den Kulissen ihren Einfluss walten.
Und das nicht nur, wenn es um das Schicksal von christlichen Minderheiten geht, wie beispielsweise beim Krieg in Syrien und dem Wüten der Terrormiliz Islamischer Staat gegen die Christen im Orient.
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Auch bei der Flüchtlingskrise schaltete sich der Heilige Stuhl aktiv ein und setzte ein demonstratives Zeichen, indem der Papst selbst syrische Flüchtlinge im Vatikan aufnahm.
Mit der Annäherung zwischen den USA und Kuba – bei der Papst Franziskus höchstpersönlich zwischen Barack Obama und Raúl Castro vermittelt hatte – gelang es ihm, eines der letzten Kapitel des Kalten Krieges abzuschließen.
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Schien sich die Kirche mit dem deutschen Papst Benedikt XVI. von der Welt abzuwenden, brachte sein Nachfolger Papst Franziskus frischen Wind in die ehrwürdigen Gemäuer des Vatikans.
Für den Südamerikaner stehen weltliche Belange weit oben auf seiner persönlichen Agenda.
Welche Rolle spielt die päpstliche Diplomatie in der Weltpolitik, und welche Ziele verfolgt der Heilige Stuhl auf dem internationalen Parkett?
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Constance Colonna-Cesari hat kirchliche Würdenträger bei ihren Missionen vor Ort begleitet und hochrangige päpstliche Diplomaten und Vatikanexperten befragt.
Zu Wort kamen auch die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, sowie ihr französischer Kollege Philippe Zeller.
Entstanden ist ein überraschender Einblick in eine perfekt funktionierende Diplomatie-Maschinerie.