Der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser sprach am 10. Mai 2015 in Berlin über den Putsch in der Ukraine 2014, den er als illegal einstuft.
Dabei stützt sich Ganser auf das UNO-Gewaltverbot, das klar und deutlich den Sturz von Regierungen durch ausländische Geheimdienste verbietet und sagt: Alle UNO-Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede Androhung oder Anwendung von Gewalt.
Ganser zitiert in seinem Vortrag den früheren CIA-Mitarbeiter Ray McGovern, der über den Putsch vom 20. Februar 2014 in der Ukraine sagte: „Es war ein vom Westen gesponserter Putsch, es gibt kaum Zweifel daran.“
In einem kurz vor dem Putsch abgehörten Telefongespräch zwischen der US-Spitzendiplomatin Victoria Newland und Geoffrey Pyatt, dem US-Botschafter in der Ukraine, wurde besprochen, wer nach dem Putsch in der Ukraine die neue Regierung bilden solle. Newland sprach sich für Arsenij Jazenjuk aus, der auch tatsächlich nach dem Putsch Premierminister wurde. Die EU wollte Newland nicht in die geheime Operation einbeziehen: „Fuck the EU“, sagte Newland im abgehörten Gespräch wörtlich.
Ganser zeigt in seinem Vortrag, dass es immer wieder Putsche in der Geschichte gegeben hatte, welche das UNO-Gewaltverbot verletzten. So hat die CIA zusammen mit dem MI6 im Jahr 1953 im Iran die Regierung gestürzt, das war illegal. Im Jahr 1954 hat die CIA die Regierung von Guatemala gestürzt, auch das war illegal. 1973 hat die CIA in Chile die Regierung gestürzt, auch das war ein Verstoss gegen das UNO-Gewaltverbot.
Ganser ruft in seinem Fazit dazu auf, die eigene Medienkompetenz zu stärken, und nicht blind alles zu glauben, was im Fernsehen und den Zeitungen dargeboten wird.
Daniele Ganser:
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