Die Rede des spanischen Königs Felipe VI. zum Katalonienkonflikt hat viele Spanier enttäuscht. Die Menschen auf den Straßen – wie hier in Barcelona – machen sich weiterhin Sorgen über die sich zuspitzende Situation: Madrid setzt nicht auf Dialog und die Regionalregierung in Barcelona bereitet offenbar die Abspaltung vor.
“Ich weiß, dass viele Leute auf seine Vermittlung setzten. Ich hatte nicht erwartet, dass er diese Brutalität verteidigt, das hat mich enttäuscht”, sagt Rosa aus Barcelona.
“Der König erwähnte weder die Verwundeten noch die zwei Millionen Menschen, die schon vor sechs Jahren auf der Straße waren und es bis heute sind, oder das Referendum”, so Rafa Serra.
Aber auch die katalanische Regionalregierung wird kritisiert:
“Ich glaube, die Pro-Unabhängigkeits-Parteien haben den Sinn für Selbstkritik verloren. Ich bin für die Unabhängigkeit, aber meiner Meinung nach haben sie nicht alles richtig gemacht”, sagt Laura Gausa aus Barcelona.
Und Jona Ignasi Ortuño ergänzt:
“Die katalanische Regierung vertritt nicht alle Katalanen, bei Weitem nicht, sondern nur einen Teil. Und mit ihren Demonstrationen haben sie Menschen manipuliert. Darüber sollten sie nachdenken.”
In Madrid glauben die Menschen nicht an die Abspaltung:
“Diese Art von Separatismus ist lächerlich, heutzutage im 21. Jahrhundert, ich verstehe es einfach nicht, ich finde es dumm”, sagt eine Passantin in Madrid.
Und Patricia meint: “Es ist gegen die Verfassung und der Ministerpräsident (Rajoy) wird alles in seiner Macht stehende tun, um das zu verhindern. Also ich glaube nicht, dass das eine Zukunft hat. Alles wird so bleiben, wie es ist.”