Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat dem südostasiatischen Staat Myanmar Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Dabei geht es um den Umgang mit den Rohingyas, einer muslimischen Minderheit in dem buddhistisch geprägten Land. Die Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Ebenfalls widersprochen hat sie Anschuldigungen der Vereinten Nationen. Dort spricht man von ethnischen Säuberungen gegen die Rohingyas.
Immer mehr Rohingyas wandern ins benachbarte Bangladesch aus, dort füllen sich die Flüchtlingslager weiter. Weil man sich verzählt hatte, wurde die Zahl der Geflüchteten jetzt noch einmal nach oben korrigiert: Knapp eine halbe Million Rohingyas sind es, die in Bangladesch unter unwürdigen Bedingungen ausharren. Die Lage könnte sich weiter drastisch verschlimmern, heißt es vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Für die Versorgung der Flüchtlinge in Bangladesch sei dreimal so viel Geld notwendig wie bisher angenommen.
Unterdessen hat die Armee Myanmars 45 Körper von Hindus exhumiert. Sie waren angeblich von aufständischen Mitgliedern der muslimischen Rohingya-Gemeinschaft getötet worden. Die Krise hatte begonnen, nachdem aufständische Rohingyas Militär- und Polizeiposten angegriffen hatten. Daraufhin, so berichten Flüchtlinge, hätten Sicherheitskräfte und wütende Bürger Rohingya-Siedlungen niedergebrannt und wahllos Menschen getötet.