Das Internationale Olympische Komitee sieht trotz der andauernden Nordkorea-Krise keine Gefahr für die Winterspiele in Südkorea im kommenden Februar. Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach sagte auf dem Kongress des Verbandes im peruanischen Lima, er stehe mit Regierungen und Nationalen Olympischen Komitees in Kontakt. Alleingänge einzelner Länder, aus Sicherheitsgründen abzusagen, sehe er nicht. Der Austragungsort Pyeongchang liegt keine 100 Kilometer von der innerkoreanischen Grenze entfernt.
Bach sagte:“Wir gehen davon aus, dass Diplomatie und Frieden die Oberhand auf der Koreanischen Halbinsel behalten werden. Hinzu kommt, dass uns bislang kein Hinweis vorliegt, dass im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen Nordkorea und einigen anderen Ländern eine Bedrohung für die Sicherheit der Winterspiele entstehen kann.”
Bach äußerte trotzdem die Hoffnung, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution für einen olympischen Frieden verabschieden werde.
Das Publikumsinteresse an den Winterspielen ist bislang überschaubar. In der ersten Runde des Eintrittskartenverkaufs gingen laut den Organisatoren 52.000 Tickets über den Tresen, das entsprach sieben Prozent des gesamten Kontingents. In den ersten beiden Tagen der zweiten Verkaufsphase wurden 17.000 Karten an Einheimische abgesetzt.
Südkoreas Präsident hatte angekündigt, Wintersportler aus dem Nachbarland könnten ohne Qualifikation gemäß der Olympianorm und auch noch “in letzter Minute” zu den Wettkämpfen nach Pyeongchang reisen.
Nordkorea hat mit mehreren Raketen- und Atomtests die internationale Gemeinschaft gegen sich aufgebracht. Zuletzt hatte der UN-Sicherheitsrat am Montag einstimmig neue Strafmaßnahmen gegen den kommunistischen Staat verhängt.