In Freiburg im Breisgau hat der Prozess gegen einen aus Afghanistan stammenden Flüchtlinge begonnen. Dem Mann wird vorgeworfen, im Oktober eine Studentin erst vergewaltigt und dann in die Dreisam geworfen zu haben, wo die 19-Jährige ertrank.
Der Verdächtige gab am ersten Prozessauftakt an, zum Tatzeitpunkt nicht wie bislang angenommen minderjährig, sondern nach islamischem Kalender 18 Jahre alt gewesen zu sein. Die Anklage geht davon aus, dass er sogar 22 Jahre oder älter sein könnte und bezieht sich auf ein Altergutachten. Der Mann gab vor Gericht ebenfalls an, in Deutschland regelmäßig Drogen konsumiert zu haben.
2013 war er in Griechenland wegen einer Gewalttat zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt worden. Er wurde dann gegen Auflagen freigelassen, tauchte unter und kam im November 2015 ohne Papiere nach Deutschland. Dort wurde er als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling anerkannt und in einer Pflegefamilie untergebracht. Beaufsichtigt wurde er vom Jugendamt. Dass er vorbestraft war, war den Behörden in Deutschland nicht bekannt.
Am Tatort in Freiburg waren Genspuren des Mannes festgestellt worden, Anfang Dezember wurde er mit Hilfe von Aufnahmen einer Überwachungskamera festgenommen.
Vor dem Gerichtsgebäude kam es zu einer Demonstration der Jugendorganisation der Alternative für Deutschland sowie zu einer Gegenkundgebung.