Rassismusvorwürfe: Trump rudert vom Zurückrudern zurück

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Die Ausschreitungen bei einer Demonstration von Rechtsradikalen sowie Gegendemonstranten in der US-Stadt Charlottesville bringen den Präsidenten Donald Trump immer mehr in Bedrängnis. Nachdem er – spät aber doch – sich von Rassisten distanziert hatte, relativierte er seine Aussage jetzt wieder.

Geplant war eigentlich nur ein Statement Trumps zur Infrastruktur im Trump-Tower, aber dann kamen Fragen zur Gewalt von Charlottesville. Was folgte, war ein US-Präsident, dem der Kragen platzte. Stocksauer fiel Trump auf sein erstes Statement zurück: “Ich habe diese Bilder genau angeschaut, viel genauer als Sie sie gesehen haben. Es gab eine Gruppe auf der einen Seite, die sich schlecht verhalten hat und eine auf der anderen Seite, die auch sehr gewalttätig war. Ich habe Neonazis verurteilt, ich habe viele verschiedene Gruppen verurteilt. Aber nicht alle diese Leute waren Neonazis, glauben Sie mir. Nicht alle diese Leute waren weiße Suprematisten, beim besten Willen nicht.”

In Durham, North Carolina haben Demonstranten unterdessen eine Statue zerstört, die an die Zeit der Konföderierten Staaten von Amerika und den Bürgerkrieg erinnert – und die viele auch als Symbol für Sklaverei und Rassismus sehen.

“Hat George Washington Sklaven besessen?” fragte Trump, der offenbar nicht noch weitere Statuen fallen sehen will, “werden wir die Statue von George Washington zerstören? Was ist mit Thomas Jefferson? Was denken Sie über ihn? Mögen Sie ihn? Gut. Werden wir seine Statue zerstören, weil er viele Sklaven besessen hat?”

Aus Verärgerung über den Rückfall Trumps trat Gewerkschaftschef Richard Trumka kurz nach der Konferenz aus einem Beirat des Präsidenten zurück. Zuvor hatten bereits zwei Wirtschaftsgrößen in dieser Woche Trump den Rücken gekehrt.

Unterstützung bekam Trump von David Duke, einem ehemaligen Führer des rechtsextremen Ku Klux Klan. “Danke für Ihre Ehrlichkeit und Ihren Mut”, schrieb Duke auf Twitter. Der demokratische Senator Chuck Schumer fand gemäßigtere Worte. Große Präsidenten versuchten, zu vereinen, nicht zu spalten. Indem Trump sage, er stelle sich auf keine Seite, tue er genau das. Wenn Menschen wie David Duke Trump zujubelten, habe dieser etwas sehr Falsches getan.

Trump vermied es am Dienstag erneut, die Tat eines Mannes, der am Samstag mit einem Auto bei der Demonstration von Rechtsextremisten in eine Menschenmenge gefahren war, als Terror zu bezeichnen. Bei der Tat wurde eine 32-jährige Gegendemonstrantin getötet, 19 Menschen wurden verletzt. Vorher war es zu Zusammenstößen gekommen.

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