Frau von Venezuelas Oppositionsführer López: "Er wurde gefoltert"

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Sie kam ziemlich überraschend, die Entscheidung des Obersten Gerichts in Venezuela, Oppositionsführer López am Freitagabend aus der Haft in den Hausarrest zu entlassen. Eine “humanitäre Maßnahme”, erklärten die als verlängerter Arm des Präsidenten geltenden Richter. Und wohl auch ein Versuch von Präsident Nicolás Maduro, nach 100 Tagen Protest gegen ihn, ein bisschen Druck abzubauen.

Doch die Opposition gibt sich weiter kampfbereit: “Wir haben Anklage wegen Folter erhoben. In seinen letzten Tagen im Gefängnis verlor er sechs Kilo, sein Sehvermögen ist eingeschränkt. Leopoldo war 32 Tage lang in Isolationshaft. Er durfte tageweise gar nichts essen und dann gaben sie ihm das Gefängnisessen und das machte ihn krank”, so die Frau des Oppositionsführers Lilian Tintori.

Sie führte während López Inhaftierung seinen Kampf weiter, warb bei Barack Obama und später bei Donald Trump um die Freilassung ihres Manns. Leopoldo López war 2014 nach gewaltsamen Protesten gegen die Regierung festgenommen worden. Im Gefängnis wurde er zur Symbolfigur des bürgerlichen Widerstands.

Seit Anfang April gehen Menschen in Venezuela zu Tausenden gegen ihren Staatschef Maduro auf die Straße. Sie werfen ihm vor, für die desaströse wirtschaftliche Lage des Landes verantwortlich zu sein und eine Diktatur errichten zu wollen. Der Präsident selbst spricht von einer Verschwörung konservativer Kreise und des Auslands gegen seine sozialistische Regierung. Maduro war zuletzt auch aus den eigenen Reihen unter Druck geraten. Weil er ohne Abstimmung eine verfassungsgebende Versammlung einberufen will, wirft ihm Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz Rechtsbeugung vor.

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