Türkei-Referendum am Sonntag könnte knapp ausgehen

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In einem historischen Referendum stimmen die Türken an diesem Wochenende über die Einführung des Präsidialsystems ab. Es würde Präsident Recep Tayyip Erdogan erheblich mehr Macht verleihen. Gegner warnen vor einer Ein-Mann-Herrschaft.

Bei einer Veranstaltung im zentralanatolischen Konya kritisierte Erdogan die OSZE:

Jetzt sagt die OSZE, wenn das Ergebnis ‘Ja’ lautet, deutet das auf viele Probleme hin. Für wen halten sie sich? Sie sollten wissen, wohin sie gehören. Das ist nicht ihre Aufgabe.

Laut einem Bericht der OSZE hatten die Unterstützer des “Nein”-Lagers mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre Kampagnen wurden verboten und sie wurden sogar teilweise angegriffen.

Er ist allgegenwärtig & mit ihm d. EVET Kampagne. Faire Wahlen schauen anders aus, zurecht Kritik #OSZE da #HAYIR öffentlich verhindert wird pic.twitter.com/yWXOOfQ5ch— Özcan Mutlu (@OezcanMutlu) 14. April 2017

Kemal Kılıçdaroğlu, der Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion im türkischen Parlament, erklärte:

Lasst uns gemeinsam die Republik schützen. Wir sollten uns nicht auf ein Abenteuer einlassen und die Republik zerstören. Wir sollten nicht die Zukunft unserer geliebten Kinder verspielen. Lasst uns nicht Chancengleichheit, unsere Rechte vor dem Gesetz, und unsere Möglichkeit die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen, opfern.

In der Türkei sind mehr als 55 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die knapp drei Millionen Türken im Ausland haben schon gewählt. In den Umfragen führten zeitweise die Gegner der Verfassungsreform, jetzt scheinen Erdogans Anhänger einen kleinen Vorsprung zu haben. Meinungsforscher rechnen mit einem knappen Rennen.

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