Aktivisten der Demokratie-Bewegung in Hongkong werden wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt. Die Vorfälle liegen mehr als zwei Jahre zurück.
Die Polizei in Hongkong hat mehrere Aktivisten der “Regenschirm- Bewegung”, die vor rund zwei Jahren mehr Demokratie gefordert hatten, vorgeladen. Warum werden sie gerade jetzt verfolgt? Beobachtern zufolge hängt es mit der Wahl von Carrie Lam zur neuen Regierungschefin zusammen. Die 59-Jährige war Pekings-Wunschkandidatin.
Der Professor Benny Tai betonte:
Wir wurden heute festgenommen und angeklagt. Auf uns kommen sehr lange Gerichtsverhandungen zu. Aber, wie auch immer der Ausgang ist, wir werden nicht aufgeben. Wir werden niemals aufgeben!
Lams Wahl war überschattet von Protesten. Die Anführer der prodemokratischen Bewegung beklagen Wahlschwindel. Noch während der Auszählung der Stimmen hatte die chinesische Staatsagentur Lams Sieg verkündet.
Kartoonisten sehen Lam als eine Marionette Chinas:
Hong Kong. Carrie Lam, le choix de Pékin https://t.co/f5G4VK5ofU pic.twitter.com/Uh7AUU0Qp8— Courrier inter (@courrierinter) 27 mars 2017
Experten vermuten, dass ein neues Aufflammen der Proteste im Keim erstickt werden soll.
Während der Regenschirm-Proteste 2014 hatten Demonstranten freie Wahlen in der Sonderverwaltungsregion Chinas gefordert. Sie legten die Metropole wochenlang lahm.