In Weißrussland hat die Polizei landesweite Proteste mit aller Härte unterdrückt. Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden Hunderte Menschen festgenommen.
In der Hauptstadt Minsk verriegelten Spezialkräfte U-Bahn-Zugänge, um die Demonstranten daran zu hindern, an den Kundgebungen teilzunehmen.
Am Veranstaltungsort ging die Polizei mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Unter den Festgenommenen sind auch mehrere ausländische Beobachter und Journalisten.
Wer nicht seine Papiere zeigen will, wird abgeführt und zu einem der Fahrzeuge gebracht #Minsk #ДзеньВолі pic.twitter.com/iPn7SrhRpn— Christina Hebel (@hebelowski) 25. März 2017
Die Opposition wollte mit ihrem Protest auch an den Tag der Freiheit, den 25. März 1918 erinnern. Damals wurde zum ersten Mal die Unabhängigkeit Weißrusslands proklamiert.
Die Situation ist seit Wochen angespannt. Hunderte Menschen demonstrieren immer wieder gegen die Politik des autoritären Staatschefs Alexander Lukaschenko. Die Wut vieler Bürger entbrannte aufgrund des Dekrets gegen Sozialschmarotzer. Es sieht vor, dass Menschen, die weniger als sechs Monate im Jahr arbeiten, eine Steuer von rund 190 € zahlen müssen.
Seit Wochen wird in #Belarusia gegen Steuer für Arbeitslose protestiert. Lukaschenko vermutet das Ausland dahinter https://t.co/S756TDHLRf— taz (@tazgezwitscher) 20. März 2017
Lukaschenko wirft ausländischen Geheimdiensten vor, die Demonstrationen zu steuern. Er hat in den vergangenen zwanzig Jahren jeden Widerstand gegen seine Herrschaft erstickt.