Ostukraine: Neue Kämpfe halten an, diplomatische Spannung wachsen

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Die wieder aufgeflammten Gefechte in der Ostukraine gehen unvermindert weiter. Besonders heftig gekämpft wird um die von den ukrainischen Behörden kontrollierte Stadt Awdijiwka.

In der Industriestadt, wo seit Tagen Strom- und Wasserversorgung zerstört sind, wurden nach Behördenangaben zwei weitere Zivilisten und ein britischer Fotokorrespondent bei Artilleriebeschuss verletzt. Die OSZE spricht von einer drohenden menschlichen und ökologischen Katastrophe. Aber auch im 20 Kilometer entfernt liegenden Donezk schlugen laut den Separatisten über Nacht Raketen ein.

Für die Eskalation, die kurz nach einem Telefonat des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin begann, geben sich Kiew und die prorussische Seite gegenseitig die Schuld. Armee und Separatisten verloren seit dem Wochenende jeweils mindestens 16 und 18 Kämpfer.

“Kiew bringt keinerlei Besorgnis über eine neue Verschärfung des Konfliktes zum Ausdruck. Kiew zeigt keine Besorgnis über humanitären Folgen”, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zahkarowa. “Sie übernehmen nicht einmal Verantwortung für das, was passiert und zeigen ihre militärischen Bewegungen im Donbass ganz offen und ohne Scham.”

Inzwischen stehen laut OSZE-Beobachtern in mehreren Städten entlang der Frontlinie wieder ukrainische Panzer. Eine Verletzung des Minsker Abkommens, die Regierung in Kiew spricht von einer notwendigen Maßnahme gegen einen drohenden Durchbruch der Separatisten. Sie wirft den Separatisten vor, etwa bei Awdijiwka selbst schwere Waffen wie Artillerie und Raketenwerfer einzusetzen.

“Wir haben seit dem letzten Sommer keine so heftigen militärischen Aktivitäten erlebt”, sagte der ukrainische Armeesprecher Olexandr Mutuzianik. “Kampfhandlungen des Feindes werden von fast der gesamten Konfliktlinie gemeldet, in drei Richtungen – Mariupol, Donezk und Luhansk.”

Die Eskalation zwang auch die neue Trump-Regierung dazu, Stellung zu beziehen: Deren neue UN-Botschafterin, Nikki Haley, betonte im UN-Sicherheitsrat, die USA wollten bessere Beziehungen zu Russland, doch die Lage erfordere eine klare Verurteilung russischer Handlungen.

Seit 2014 sind in dem Krieg nach Einschätzung der Vereinten Nationen etwa 10.000 Menschen getötet worden.

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