Die Türkei und Russland haben erstmals gemeinsame Luftangriffe im Syrienkrieg geflogen. Bei einem Einsatz nahe der Ortschaft Al-Bab in der Provinz Aleppo wurden nach russischen Angaben 36 Ziele des sogenannten Islamischen Staates bombardiert. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, waren insgesamt 17 Kampfflugzeuge beteiligt, darunter neun der russischen Streitkräfte und sieben der türkischen Luftwaffe.
Russland unterstützt die syrische Armee im Kampf gegen Rebellen seit September 2015 mit Luftangriffen. Die Türkei hatte 2015 einen russischen Kampfjet im Grenzgebiet zu Syrien abgeschossen und damit eine tiefe Krise zwischen Ankara und Moskau ausgelöst. Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Juni 2016 sein Bedauern über den Abschuss geäußert hatte, nähern sich beide Seiten wieder an.
Im Osten Syriens rückt die Terrormiliz IS unterdessen weiter auf eine Enklave der syrischen Armee in der Stadt Dair as-Saur vor. Der IS hatte dort vor einigen Tagen eine Offensive auf das letzte Gebiet unter Regierungskontrolle in der Region gestartet. Die Dschihadisten nahmen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge ein Kraftwerk nahe dem Flughafen der Stadt ein. Der IS schließe die von Regierungstruppen gehaltenen Gebiete immer weiter ein, nachdem er bereits den Flughafen umstellt hatte. Seit 2014 wird Dair as-Saur vom IS belagert. Berichten zufolge leiden die Bewohner unter akuter Hungersnot.