Zugfahrt mit Folgen: Serbien stoppt Bahn Richtung Kosovo

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Die Fahrt eines serbischen Zuges in den Norden des Kosovo hat für Irritationen zwischen Belgrad und Pristina gesorgt. Der Personenzug hatte eine zuletzt vor fast 20 Jahren bediente Verbindung wiederaufnehmen sollen.

Serbien: Kosovo will Streit

Aleksandr Vucic, der serbische Ministerpräsident, gab am Samstag an, seine Regierung sei gezwungen gewesen, die Bahn noch auf serbischem Gebiet zu stoppen. Die Schuld sah er auf kosovarischer Seite: “Die Behörden des Kosovo hatten bewaffnete Einheiten an die Grenze zu Serbien geschickt, um den Zugfahrer und die Passagiere zu verhaften. Alles nur, um einen politischen Erfolg verbuchen zu können. Wir haben dann verstanden, dass es dem Kosovo darum ging, einen Konflikt vom Zaun zu brechen”, so Vucic.

Der Präsident des Kosovo, Hashim Thaçi, hatte den Zug als “Bedrohung der Souveränität” seines Landes bezeichnet und Serbien aufgefordert, dessen Fahrt zu stoppen. In den sozialen Medien bezeichnete er die Fahrt der Bahn in englischer Sprache als “illegal” und als “sinnlose Provokation”:

Today I called #Kosovo institutions to stop illegal Serbian train w/ nationalist messages. Cooperation not senseless provocation is needed.— Hashim Thaçi (@HashimThaciRKS) January 15, 2017

Zug-Design provoziert Kosovo

Grund für die Verstimmung im Kosovo war das Design des serbischen Zuges. Denn auf der von Russland finanzierten Bahn war, auch in albanischer Sprache, zu lesen: Kosovo ist Serbien. Das Innere des Zuges war außerdem mit Abbildungen von Fresken aus serbischen Klöstern im Kosovo ausgekleidet.

Das Kosovo hatte sich 2008 von Serbien abgespalten und ist heute von weit mehr als 100 Ländern völkerrechtlich anerkannt. Die serbische Regierung betrachtet das Kosovo formell als autonome Provinz, räumt jedoch ein, dass eine serbische Souveränität über das Kosovo praktisch nicht vorhanden ist.

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