Der neue UN-Generalsekretär António Guterres hat an seinem ersten Tag im Amt zu einem Jahr des Friedens aufgerufen.
Er zeichnete in seiner Neujahrsansprache ein düsteres Bild der aktuellen politischen Lage und mahnte Regierungen und Bürger auf der ganzen Welt zu mehr Dialog und Achtung.
On this New Year’s Day, I ask all of you to join me in making one shared resolution:
Let us make 2017 a year for peace. pic.twitter.com/UAnGtlfsaf— António Guterres (@antonioguterres) 1 January 2017
António Guterres: “An diesem Neujahrstag rufe ich Sie alle dazu auf, einen Vorsatz mit mir zu teilen: Lassen Sie uns Frieden zu unserer Priorität machen. Lassen Sie uns 2017 zu einem Jahr machen, in dem wir uns alle darum bemühen, unsere Differenzen beizulegen. Von Solidarität und Mitgefühl in unserem Alltag hin zu Dialog und Respekt über politischen Gräben. Von Feuerpausen auf dem Schlachtfeld zu Kompromissen am Verhandlungstisch, um politische Lösungen zu erreichen. Frieden muss unser Ziel und Leitfaden sein.”
Der frühere Ministerpräsident Portugals und ehemalige UN-Flüchtlingskommissar übernahm den Posten des Generalsekretärs vom Südkoreaner Ban Ki Moon.
Ihn belaste die Frage, wie den Millionen geholfen werden könne, die unter Kriegen litten, ohne dass ein Ende in Sicht komme. “Frauen, Kinder und Männer werden getötet und verletzt, vertrieben und in
Armut gestürzt.» Sogar Hilfskonvois und Kliniken würden beschossen, beklagte er – ohne den Bürgerkrieg in Syrien direkt zu erwähnen. “Niemand gewinnt solche Kriege – alle verlieren. Billionen Dollar werden ausgegeben, um Gesellschaften und Wirtschaftssysteme zu zerstören. Genährt werden so Misstrauen und Angst, womöglich über Jahrzehnte.”
Der 67-jährige Portugiese wird sein Büro im UN-Gebäude erst am Dienstag beziehen, da in den USA der Neujahrstag am Montag als Feiertag nachgeholt wird.
Guterres, der fließend Portugiesisch, Spanisch, Englisch und Französisch spricht, gilt als geschickter Verhandlungsführer.