Im Kampf um die belagerte Stadt Mossul planen irakische Streitkräfte nach US-Angaben einen neuen Vorstoß. Mossul ist die größte noch von der IS-Miliz gehaltene Stadt im Irak. Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi geht davon aus, dass die Dschihadisten in seinem Land bis zum kommenden Frühjahr eliminiert werden können:“Die Amerikaner waren sehr pessimistisch. Sie haben über sehr lange Zeitspannen gesprochen. Aber die Siege unserer heldenhaften und mutigen Kämpfer über die Miliz Islamischer Staat haben den Zeitraum in Syrien und dem Irak auf zwei Jahre verkürzt. Im Irak sprechen wir möglicherweise von drei Monaten und in Syrien könnte es nach meinen Berechnungen in zwei Jahren soweit sein.”
Die Offensive der irakischen Armee ist im Osten von Mossul ins Stocken geraten. Die Dschihadisten leisten im Stadtgebiet erheblichen Widerstand. Aus irakischen Sicherheitskreisen hieß es, dass ein Viertel des Ostteils von Mossul unter Kontrolle sei. Mehr und mehr Zivilisten sehen sich zum Verlassen von Mossul gezwungen, obwohl sie bei der Flucht ins Kreuzfeuer geraten können. Ein Geflüchteter berichtete:“Wir sind dem sicheren Tod entgangen. Wir haben Mossul über das Wehda-Viertel verlassen. Dann hat uns die Armee hierher gebracht. Wir mussten alles zurücklassen. Das Leben unter der IS-Miliz war hart. Sie haben uns schlecht behandelt, niemand hatte Geld. Wir bringen jetzt unsere Kinder in ein Camp, damit wir wieder leben können.”
#Iraq. Exhausted children from #Mosul on a journey they didn’t choose… pic.twitter.com/4riBWFGIbN— UNICEF (@UNICEF) 26 December 2016
Allein am Dienstag trafen mehrere Hundert Geflüchtete in einer Anlaufstelle der Weltgesundheitsorganisation WHO in Bartella rund 15 Kilometer östlich von Mossul ein. Von hier aus werden die Menschen nach Sicherheitsüberprüfungen auf mehrere Camps im Umland verteilt. Laut der Internationalen Organisation für Immigration haben seit Beginn der Offensive auf Mossul im Oktober knapp 100.000 Zivilisten die Stadt verlassen.