Eine Werbekampagne für Aleppo

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Aleppo in Syrien, das war einmal die erste Kulturhauptstadt des Islam. Laut einer Legende soll hier Abraham seine Kuh gemolken und die Milch an die Armen verteilt haben – so bekam die Stadt ihren Namen. Das antike Aleppo wurde bereits im 19. Jahrhundert vor Christus das erste Mal erwähnt. Zahlreiche Völker wie Perser, Aramäer, Assyrer, Sassaniden, Seldschuken und Römer wechselten sich mit dem Besitz der Stadt ab. Entsprechend reich war Aleppo an Monumenten, Bauwerken und Kulturgütern.

Zwei Millionen Menschen lebten hier vor dem syrischen Bürgerkrieg. Krieg. Aleppo war die bevölkerungsreichste Stadt Syriens, es war auch die Wirtschaftshauptstadt des Landes und Hauptanziehungspunkt für Touristen.

Im vergangenen Oktober wollte das syrische Regime wohl an diese glorreiche Geschichte anknüpfen. Trotz der Grauen des andauernden Krieges und der Zerstörung startete es eine umstrittene Kampagne um die Schönheit einer Stadt zu zeigen, die es in Wirklichkeit so nicht mehr gibt. Unterlegt mit Musik der TV-Hitserie “Game of Thrones” werden Bilder aus einem Aleppo gezeigt, das weder Zerstörung noch Schlachten, noch Tote kennt. Dafür sind aber Luftaufnahmen von breiten Straßen, grünen Alleen und einladenden Schwimmbädern zu sehen.

Die Realität sieht anders aus. Praktisch nichts ist von dem alten, vibrierenden und lebendigen Aleppo übrig geblieben. Wer konnte, ist geflohen und mittlerweile sind praktisch alle Monumente und Sehenswürdigkeiten der Stadt zerstört. Das Ausmaß der Zerstörung Aleppos erinnert an Berlin 1945 oder Guernica 1937.

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