Venezuelas Regierung will bis Mittwoch die höchsten Geldscheine des Landes aus dem Verkehr ziehen. Die 100-Bolívares-Noten haben durch die grassierende Inflation nur noch einen Schwarzmarktwert von umgerechnet wenigen Eurocent. Präsident Nicolás Maduro bezeichnete den Schritt als Verteidigungsmaßnahme im Wirtschaftskrieg gegen sein Land. Vor allem aus Kolumbien, aber auch aus Deutschland, Tschechien und der Ukraine sei gezielt Bargeld aus Venezuela abgezogen worden, um der Wirtschaft des sozialistischen Landes zu schaden.
Maduro erklärte weiter. mafia-ähnliche Banden würden im Nachbarland Kolumbien massiven Schmuggel mit 100-Bolívares-Scheinen betreiben um mit dem Geld gezielt Hamsterkäufe in Venezuela durchzuführen. Er habe die Streitkräfte angewiesen, die Grenzen zu sichern, damit die 100-Bolívares-Scheine nicht zurück nach Venezuela gelangten:“Ich habe die Generalmajore Padrino und Nestor Revol Torres angewiesen, alle Wege für einen Rücktransfer der Banknoten auf dem Land, zu Wasser und in der Luft mit sofortiger Wirkung zu schließen. Sie haben die Geldscheine an sich genommen, und können mit ihrem Betrug im Ausland weitermachen.”
Venezuela “to take out of circulation bills of 100 bolivars in the next 72 hours…to keep beating the mafias.” https://t.co/PFyqRRdEXK— Ninja Economics (@NinjaEconomics) 12 December 2016
Laut Maduro haben die Venezolaner ab Mittwoch noch weitere zehn Tage Gelegenheit, die 100-Bolívares-Scheine bei der Zentralbank umzutauschen oder auf ihre Konten einzuzahlen. Wie die Zentralbank mitteilte, werden ab 15. Dezember neue Geldscheine im Wert zwischen 500 und 20.000 Bolívares in Umlauf gebracht. Venezuela hat weltweit die höchste Teuerungsrate. Experten rechnen mit 600 bis 700 Prozent Inflation im laufenden Jahr.