Europas Raumfahrtminister haben sich für ein Gipfeltreffen in Luzern getroffen, um über die Zukunft einiger der wichtigsten Missionen wie die Internationale Raumstation (ISS) und die ExoMars-Mission zu sprechen.
Luzern bot eine malerische Kulisse für den Weltraumgipfel der ESA – das wichtige Ministertreffen, das alle zwei Jahre stattfindet, und die 22-EU-Mitgliedstaaten, die 48 Stunden über ein Thema reden: Europas Zukunft im Weltraum.
Nach dem Gruppenfoto wurden die Türen geschlossen, um über die großen Themen zu diskutieren: die Zukunft der ExoMars-Mission und der ISS.
“Ein Ministertreffen ist nie einfach. Das ist mein 6. Ministerrat, der erste auf Seiten der ESA und ich kann Ihnen versichern, es ist nie einfach!”, sagt Daniel Neuenschwander, ESA-Direktor für Raumfahrtzeugträger.
Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, ergänzt:
“Es ist immer schwierig, einen Konsens zu finden. Wir werden uns immer einig, deshalb können wir immer ein erfolgreiches Ergebnis vorweisen. Aber die Nächte und die Tage sowie die frühen Morgenstunden sind immer wirklich anstrengend.”
Im Vorlauf des Treffens lief nicht alles glatt: Vergangenen Monat zerschellte die ExoMars-Sonde Schiaparelli auf dem Mars, anstatt sanft zu landen.
#ExoMars at Mars – ESA Euronews summary in 8 languages https://t.co/0fy2zWyywx— ESA (@esa) 24. Oktober 2016
Pokerspiel der Weltraumpolitik
Und für die ExoMars-Mission gibt es eine Finanzlücke von 436 Millionen Euro. Laut Branchenkennern besteht die Gefahr, dass das europäisch-russische Prestigeprojekt aufgegeben werden könnte.
Vincenzo Giorgio, Vizepräsident für Wissenschaft und Erkundung bei Thales Alenia Space sagte:
“Sicherlich gab es einige Zweifel. Aber das Vertrauen blieb, denn jeder wusste, dass wir weitermachen. Wir haben weitergearbeitet, als ob die Finanzierung gesichert wäre.”
Die Fortsetzung vom ExoMars-Projekt scheint die richtige Entscheidung: Die italienische Regierung setzte hohe Maßstäbe mit dem Versprechen, zusätzliche 35 Millionen Euro bereitzustellen:
“Ich glaube nicht, dass es um Streit zwischen den Ländern geht, es ist eine Frage der verschiedenen Sichtweisen. Italien hat seine Prioritäten und meine Intervention gründete sich auf dieser Prioritätenliste und dafür ist ExoMars wichtig”, erklärt Stefania Giannini, italienische Bildungs- und Forschungsministerin.
Our ESA_TGO had a great week testing its science instruments! Enjoy this first look at images & data: https://t.co/11P9eU5tdg #ExoMars— ESA_ExoMars (@ESA_ExoMars) 29. November 2016
“Es gibt Herausforderungen, die Dinge laufen nicht immer glatt. Man lernt daraus und macht weiter. Aber ich glaube, es hilft sicherlich, dass wir zeigen können, dass wir bereits aus dem ersten Teil des ExoMars-Projekts Nutzen ziehen können. Aber es geht auch um das Potenzial für die Auswirkungen und die Begeisterung, die diese Mission mit sich bringt und die Wissenschaft, die daraus entsteht”, so David Parke