Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei ihrer Wiederwahl zur CDU-Vorsitzenden einen Dämpfer erhalten. Beim Bundesparteitag in Essen erzielte sie am Dienstag mit 89,5 % das zweitschlechtestes Ergebnis ihrer Karriere.
In ihrer Rede vor den Delegierten hatte Merkel mit einer schärferen Positionen in der Zuwanderungspolitik um den konservativen Parteiflügel geworben.
Angela Merkel wurde mit 89,5 Prozent zur CDU-Vorsitzenden gewählt.— CDU Deutschlands (@CDU) 6 December 2016
“Wir wollen keine Parallelgesellschaften und wo es sie gibt, müssen wir dagegen angehen. Unser Recht hat Vorrang vor Ehrenkodex, Stammes- und Familienregeln und vor der Scharia.
Und das heißt auch, dass in der zwischenmenschlichen Kommunikation, die bei uns eine tragende Rolle spielt, wir Gesicht zeigen. Deshalb ist die Vollverschleierung bei uns nicht angebracht, sie sollte verboten sein, wo immer das rechtlich möglich ist. Sie gehört nicht zu uns”, erklärte Merkel.
In voller Länge: Rede der Parteivorsitzenden Angela Merkel (cdutv) 1:18:08
Am Mittwoch sollen die Delegierten auf Vorschlag der Parteispitzen eine “massive Verschärfung der Asylpolitik” beschließen.
In der Aussprache nach Merkels Rede gab es teilweise heftige Kritik an der Vorsitzenden. Sie habe die CDU zu weit nach links gerückt und mit ihrer Flüchtlingspolitik die Alternative für Deutschland (AfD) erst möglich gemacht, erklärten mehrere Redner.