Tod Fidel Castros: Betroffene Kubaner, ungewisse Folgen

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In Kuba sorgt die Nachricht vom Tod Fidel Castros für Betroffenheit. “El commandante”, wie er oft genannt wird, stand vielen Kubanern für Stabilität und Werte, aber auch für ein starres System. Oppositionellen und Reformern galt er als Tyrann. Zwar begann unter Bruder Raul eine leichte Öffnung, doch ein Kuba ohne den maßgeblichen Einfluss Fidels haben drei Viertel der Bevölkerung nie kennengelernt.

“Der Anführer der Revolution ist gestorben, das sind Weltnachrichten”, so ein im in den USA lebender Exil-Kubaner auf Heimatbesuch in Havanna. “Wir werden sehen, was jetzt passiert. Ich glaube, es wird sich nichts ändern. Wir haben jahrelang darauf gewartet.”

“Er war eine Art Vaterfigur, wenigstens für meine Generation”, sagt ein junger Angestellter im öffentlichen Dienst. “Er hat uns beigebracht zu lernen, solidarisch zu sein, Humanisten und Internationalisten zu sein.”

“Das Telefon klingelte, und eine Freundin sagte mir, ‘schalt den Fernseher ein, der Chef ist gestorben!’”, erzählt eine weitere staatliche Angestellte. “‘Wie meinst du, der Chef ist gestorben?’, fragte ich zurück. Obwohl er nicht mehr der Präsident der kubanischen Regierung war, haben wir ihn immer den Chef genannt.”

Wie sich die kubanische Gesellschaft und Politik ganz ohne “el jefe” entwickeln wird, darüber gehen die Meinungen in Kuba auseinander. Auch Bruder Raul Castro, der offiziell die selben Leitmaßstäbe anlegt, ist bereits 85 Jahre alt. Die Regierung hat neun Trauertage angeordnet. Es dürften nachdenkliche Tage werden.

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