Janet Yellen im US-Kongress in Washington. Thema unter anderem: die mögliche Zinsanhebung. Die Finanzmärkte rechnen fest damit. Und Yellen sagte nun, ein solcher Schritt könne relativ bald angemessen sein. Man müsse sich aber die konjunkturelle Entwicklung anschauen. Es wäre die zweite Zinshebung nach der Finanzkrise. Weiter sagte Yellen:
“Die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt gehen weiter, die Wirtschaftsaktivitäten haben sich beschleunigt verglichen mit dem mäßigen Tempo in der ersten Jahreshälfte. Die Inflation ist zwar noch unter dem Zwei-Prozent-Ziel, sie hat jedoch seit Beginn des Jahres zugelegt.”
Die Wahl Donald Trumps habe die Pläne zur Anhebung der Zinsen nicht geändert, ließ sie wissen. Außerdem versicherte sie, sie werde ihre Amtszeit bis zum Ende, also bis 2018, ausführen. Trump hatte Yellen im Wahlkampf häufiger kritisiert, Beobachter spekulierten darüber, ob er sie im Falle eines Wahlsiegs absetzen würde oder nicht.
Konkretere Kommentare zur Wahl gab Yellen nicht ab. Indes rutschte der Euro nach der Rede Yellens weiter ab, er erreichte den tiefsten Stand seit Dezember vergangenen Jahres. Die Notenbank hält die Zinsen seit Ende vergangenen Jahres zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Die nächste Anhebung könnte bei der kommenden Fed-Sitzung im Dezember erfolgen. Einige Experten halten zwei weitere Erhöhungen im kommenden Jahr für möglich.
Der Euro setzte nach Yellens Auftritt seine Talfahrt fort, zwischenzeitlich fiel er auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015.