Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat dem Westen vorgeworfen, für eine Verzögerung der Wiederaufnahme von Friedensgesprächen zu Syrien auf unbestimmte Zeit verantwortlich zu sein.
Die westlichen Regierungen hätten Rebellengruppen nicht Einhalt geboten, obwohl Damaskus und die russischen Streitkräfte kaum Luftangriffe auf Ost-Aleppo flogen. Unter Aufzählung mehrerer Angriffe, die westlich unterstützte Rebellengruppen verübt haben sollen, erklärte Schoigu, mit so einer Opposition könne es keine Übereinkünfte geben.
In Aleppo eingeschlossene Aufständische hatten in den letzten Tagen eine neue Offensive auf den Belagerungsring und Stützpunkte der syrischen Truppen gestartet. Humanitäre Hilfslieferungen waren zuvor gescheitert. Seither gibt es wieder schwere Kämpfe, Tote im Ost- und Westteil und auch Luftangriffe.
“Das verstehen unsere Partner also unter ihrem Beitrag zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Syrien”, sagte Schoigu bei einer Rede vor Militärs in Russland. “Es wird Zeit für unsere westlichen Partner sich zu entscheiden, gegen wen sie kämpfen: Terroristen oder Russland. Vielleicht haben sie vergessen, wer die unschuldigen Menschen bei Terrorattacken in Belgien, Frankreich, Ägypten, dem Irak und anderen Ländern umgebracht hat?”
Die westlichen Regierungen sehen sich öffentlich der moderaten Opposition verpflichtet. Sie und zahlreiche internationale humanitäre Organisationen üben scharfe Kritik auch an Russland für Luftschläge in Ost-Aleppo, weil dabei mehrfach verbleibende Krankenhäuser und Schulen zerstört wurden.
Zur jüngsten Weigerung europäischer Regierungen, eine weitere nach Syrien entsandte Gruppe russischer Marineschiffe in Mittelmeerhäfen auftanken zu lassen, zeigte sich Schoigu überrascht. Die Mission sei dadurch aber nicht gefährdet, so Schoigu.