In Paris hat es am Montagmorgen einen Polizeieinsatz in einem illegalen Flüchtlingslager gegeben. Laut Polizei ging es darum, die Papiere der Migranten zu überprüfen. Trotzdem sah es eher nach einer Räumung aus. Die Regierung hatte angekündigt, dass das Lager noch in dieser Woche zerstört und die Menschen in Unterkünfte gebracht werden sollen. Doch davon war beim jetzigen Einsatz nicht die Rede, so ein Mann aus Afghanistan: “Die Polizei kam heute Morgen. Die Leute dachten, dass sie morgen kommt, um uns ein Haus, eine Unterkunft zu geben. Wo sollen die Leute schlafen? Es ist kalt. So leben Tiere.”
“Was wir hier erlebt haben, ist die übliche politische Vorgehensweise, nämlich eine Razzia. Sie legen Fallen aus. Die Menschen werden nach ihrem Verwaltungsstatus getrennt, manchmal auch per Gesichtskontrolle.”
Viele der Migranten in Paris sind laut Hilfsorganisationen aus dem sogenannten Dschungel von Calais geflohen. Die Räumung des Lagers in Nordfrankreich ist laut Behörden nach einer Woche größtenteils abgeschlossen. Etwa 1500 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind bis auf Weiteres in Containern in dem Lager untergebracht. Ihr Schicksal ist nach wie vor ungeklärt.