Gut zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl sind die Wahllokale für Frühwähler auch in Florida geöffnet worden. Der Staat gilt als wichtigster unter den sogenannten Swing States, den
am stärksten umkämpften Bundesstaaten, die den größten Einfluss auf das Gesamtergebnis haben.
Nach Angaben von Meinungsforschern haben bereits weit mehr als fünf Millionen ihre Stimmen abgegeben. Gegenüber ihrem republikanischen Konkurrenten Donald Trump liegt die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Florida drei Prozentpunkte vorn. Nationale Umfragen sahen die 68-Jährige an diesem Montag 12 Prozentpunkte vor ihrem Gegner.
euronews-Korrespondent Stefan Grobe kommentierte in Washington:
“Mehr als zwei Wochen vor dem Wahltag geben sich beide Kandidaten weit vorausschauend. Während Donald Trump über seine Pläne für die ersten hundert Tage seiner Präsidentschaft spricht, konzentriert sich Hillary Clinton auf enge Kongress-Rennen zwischen Küste und Küste. Ermutigt durch Umfragen, die Clinton einen Erdrutschsieg vorhersagen, engagiert sich ihr Wahlkampfteam umfangreich in Staaten wie Indiana und Missouri. Nicht weil Clinton glaubt, sie könne diese zuverlässig republikanischen Staaten für sich entscheiden, sondern weil sie der Meinung ist, dass die Demokraten mit einem zusätzlichen Push die Mehrheit im Senat zurückgewinnen können. Es gibt neun wettbewerbsfähige Senats-Rennen, von denen acht Republikaner verteidigen. Clintons Partei braucht einen Nettogewinn von mindestens vier Sitzen, um die Kammer zu kontrollieren. Und das wäre eine große Hilfe für eine Präsidentin Clinton im Weißen Haus.”
Die Demokraten hatten ihren Wahlkampf zuletzt mehr und mehr auf die Parlamentswahlen konzentriert. Im Senat werden am 8. November 34 der 100 Sitze neu besetzt. Die Demokraten können die Mehrheit gewinnen. Dies wäre wichtig für Clinton, um im Falle einer Präsidentschaft handlungsfähig zu sein.