Bericht: Super-Carlos (Ghosn) Chef auch bei Mitsubishi Motors

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Carlos Ghosn, Unternehmenschef der Autobauer Renault und Nissan Motor, wird auch die Führung des PKW-Herstellers Mitsubishi Motors übernehmen – so Medienberichte (Wirtschaftszeitung «Nikkei»).

Carlos Ghosn. Industry leader and inspiration with a great article in harvard_business_re… https://t.co/pkDrm94seJ pic.twitter.com/jJeUMVo0PN— Marc Bergers (marc_bergers) 8. Oktober 2016

Die Krise um jahrzehntelang geschönte Verbrauchsangaben dürfte Mitsubishi Motors stärker belasten als bisher angenommen. Das Unternehmen erwartet nun 2,1 Milliarden Euro Jahresverlust – erheblich mehr als die bisher genannten 1,3 Milliarden.

Nissan und Mitsubishi Motors hatten im Mai eine strategische Zusammenarbeit angekündigt, um Mitsubishi Motors aus seiner selbstverschuldeten Krise zu führen. Mitsubishi Motors hatte zuvor eingestanden, über mehr als zwei Jahrzehnte gefälschte und nicht regelgemäß ermittelte Verbrauchswerte veröffentlicht zu haben.
Das Unternehmen musste daraufhin zeitweise die Verkäufe seiner Autos in Japan einstellen und entschädigt seine Kunden finanziell.

Ghosn nutzte die Gelegenheit, den kleineren japanischen Autobauer faktisch der Renault-Nissan-Allianz anzuschliessen, um wie die grösseren Konkurrenten Toyota Motor, Volkswagen oder General Motors noch mehr Größenvorteile in der Produktion auszuschöpfen. Nissan wird sich dazu mit 34 Prozent oder rund 2 Milliarden Euro an Mitsubishi Motors beteiligen.

Exclusive: Nissan’s Ghosn to take over Mitsubishi Motors in wake of “mileage scandal”
Why not corrupt VW as well?

https://t.co/ESwAbHZNVh— Paul_Henri_Cadier (@PaulHenriCadier) 20. Oktober 2016

Der 62 Jahre alte Ghosn wird nach dem Bericht Vorstandsvorsitzender von Mitsubishi Motors, während der derzeitige Chef Osamu Masuko als Präsident im Amt bleiben soll. Ghosn würde damit zumindest für die ersten Jahre der Zusammenarbeit das Management von Mitsubishi Motors kontrollieren, um den Autobauer auf Reformkurs zu trimmen.

Ghosn ist als Sanierer bekannt. Vor fast zwei Jahrzehnten führte mit einem radikalen Spar- und Reformkurs Nissan in die Allianz mit Renault und von schweren Verlusten zurück in die Gewinnzone. Offenbar sieht Ghosn die gemeinsame Zukunft mit Mitsubishi Motors als langfristige Aufgabe. Erst vergangene Woche kündigten die beiden Unternehmen an, dass Nissan erst nach zehn Jahren das Recht habe, seine Anteile an Mitsubishi Motors zu verkaufen.

su mit Reuters

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