Einige Dutzend Journalisten versammelten sich am Mittwoch vor dem Hauptgebäude der europäischen Kommission in Brüssel, um gegen die plötzliche Schließung von Népszabadság, der einzigen oppositionellen Tageszeitung zu protestieren.
Die Organisatorin Kata Dózsa erklärte gegenüber Euronews:
“Zunächst einmal wollen wir Solidarität mit Népszabadság und ihren Angestellten demonstrieren. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir zu ihnen stehen.”
Berichte, denenzufolge die ungarische Regierung hinter der Schließung in der vergangenen Woche steckt, hat Budapest zurückgewiesen.
Die EU-Korrespondentin von Népszabadság, Katalin Halmai, ist frustriert über die Machtlosigkeit Brüssels:
“Die EU hatte ja gewisse Schritte unternommen, als das neue ungarische Mediengesetz verabschiedet wurde, und einige Passagen wurden dann auch zurückgezogen, aber wenn so etwas passiert, wenn Pressefreiheit konkret bedroht ist, fehlen Brüssel jegliche Instrumente, sie zu verteidigen.”
Die Herausgeber der Zeitung, die Mediaworks Gruppe, hatte hohe Verluste als Grund für die Schließung angegeben.
Laut unseres ungarischen EU-Korrespondenten steht Mediaworks jüngsten Berichten zufolge kurz vor dem Verkauf an einen Ministerpräsident Orban nahestehenden Geschäftsmann.