Der Angriff auf Mossul, die letzte große IS-Hochburg im Irak, hat begonnen. Irakische Regierungstruppen rücken zusammen mit kurdischen Peschmerga und schiitischen Milizen auf Mossul vor. Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi gab den Beginn der lange erwartete Militäroffensive in der Nacht zum Montag im Fernsehen bekannt.
“Ich gebe heute den Beginn dieser heroischen Operation zur Befreiung von der Unterdrückung und dem Terror der IS-Miliz bekannt. Schon bald werden wir in Mossul sein, um seine Befreiung und Rettung zu feiern. An der Operation beteiligt sind die irakische Armee und Polizei, nur sie werden in Mossul einrücken, um die Stadt zu befreien”, erklärte Abadi.
Die zweitgrößte Stadt des Irak ist seit 2014 in der Hand der IS-Dschihadisten. Von Mossul aus überrannten die Extremisten große Teile des Landes. Sollte die Stadt befreit werden, wäre der IS im Irak militärisch weitestgehend besiegt.
Map of Iraq just before #Mosul operation shows multiple actors involved. Useful reminder of challenges ahead. Via TheStudyofWar pic.twitter.com/CnpbXLTVCe— Lorenzo Marinone (loremarinone) 16 October 2016
Die Vereinten Nationen warnten vor einer humanitären Katastrophe. Sie rechnen als Folge der Offensive mit bis zu 1.000.000 Flüchtlingen, die versorgt und untergebracht werden müssten.
In Mossul und im Umland sollen sich noch rund 4000 IS-Kämpfer aufhalten. Diese haben nach verschiedenen Berichten in der Stadt tiefe Gräben und ein Tunnelsystem ausgehoben, um sich zu verteidigen.
Außerdem ist damit zu rechnen, dass Straßen und Gebäuden mit zahlreichen Sprengfallen versehen sind, was einen Vormarsch auf die Stadt erschweren könnte.