Thailand bereitet sich auf eine lange Trauerzeit für den verstorbenen König Bhumibol Adulyadej vor. Am Freitag, von der Militärregierung zum arbeitsfreien Tag erklärt, wurde sein Leichnam an Zehntausenden knienden Menschen vorbei in den Königspalast gebracht. Wie Millionen Thailänder im ganzen Land trugen sie am Freitag schwarz. Staatliche Angestellte sind von der Regierung angehalten, ein ganzes Jahr lang schwarz zu tragen.
König Bhumibol verstarb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren. Der in der Schweiz ausgebildete und 1950 inthronisierte König war der am längsten amtierende Monarch der Welt. Offiziell hatte er nur repräsentative Aufgaben, in der politisch gespaltenen Bevölkerung jedoch galt er vielen über zahlreiche Umbrüche hinweg als Ruhepol und moralische Autorität.
“Es war eine Möglichkeit, ihn ein letztes Mal zu sehen”, sagte eine weinende Trauernde, nachdem die Wagenkolonne mit dem Leichnam durchgefahren war. “Ich werde das nie vergessen und ich meine, dass alle Thailänder so fühlen, wie ich. Der König war wie ein Vater – es fühlt sich an, als wäre mein Vater verstorben.”
Nach der königlichen Tradition wird Bhumibols Leichnam einbalsamiert, das Begräbnis könnte erst in einigen Monaten oder gar Jahren stattfinden. Die erste buddhistische Trauerzeremonie im Palast leitete der Sohn Maha Vajiralongkorn. Der 64-Jährige will die Thronfolge überraschend nicht sofort antreten. Regierungschef Prayut Chan-o-cha teilte mit, der Kronprinz wolle zunächst angemessen trauern und sich auf seine neue Rolle vorbereiten.
Maha Vajiralongkorn pflegte bisher einen eher sorglosen Lebensstil, machte mit Ausschweifungen von sich reden und trägt Tatoos. Wegen seines Rufs als Partylöwe und Lebemann ist er bei Konservativen weniger hoch geschätzt als sein Vater. Vajiralongkorn lebte bisher teilweise in München, erst im Juli kaufte er in Tutzing am Ammersee eine Villa.
Chllr #Merkel on the death of King #Bhumibol: The King has modernized+strengthened #Thailand; he steered his country through times of crisis pic.twitter.com/MWLc7ijkbx— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) 13 October 2016