Abdullah Abdullah: Verwendung der Gelder in Afghanistan muss transparenter werden

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Fünfzehn Jahre nach dem Sturz der Taliban hat Afghanistan immer noch keinen Frieden und Stabilität, im Gegenteil, die Taliban sind wieder auf dem Vormarsch. Bei der Geberkonferenz Anfang Oktober in Brüssel sprachen wir mit Abdullah Abdullah, der die Regierungsgeschäfte in Afghanistan führt – dem zweiten Mann im Lande – über die Verwendung der internationalen Gelder, über Warlords und die wahre Einheit der Regierung der nationalen Einheit.

Maria Sarsalari, euronews:
“Herr Abdullah, vielen Dank, dass Sie uns dieses Interview gewähren. In der Vergangenheit und auch heute gibt es Kritik an der Art und Weise, wie die internationalen Finanzhilfen in Afghanistan ausgegeben werden. Einige sehen es als Geldverschwendung an und klagen über Mismanagement. Welche Garantien können Sie heute der internationalen Gemeinschaft geben, dass solche Fälle wie in der Vergangenheit nicht wieder vorkommen?”

Abdullah Abdullah:
“Natürlich waren es vor fünfzehn Jahren andere Zeiten, als die Kooperation mit der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan begann. Die Regierungsabteilungen in unserem Land waren damals nicht stark genug, die Prioritäten waren nicht klar, und es gab viele Probleme bei der Planung der Projekte. In den ersten Jahren wurden wohl hunderte Millionen Dollar für technische Hilfe ausgegeben, um Berater für die verschiedenen Ministerien und Abteilungen zu rekrutieren. Ein großer Teil des Problems ist natürlich die Korruption. Und das wirkte sich normalerweise auf die Verträge aus. Es gab vor kurzem strukturelle Reformen für die Vertragsgestaltung, und die Arbeit daran geht weiter. Die Menschen haben das Recht, dafür Garantien zu bekommen, sie erwarten dies von uns, und wir gestehen ihnen das auch zu.
Egal ob bei den Einnahmen, die unser Land generiert, oder bei der internationalen Hilfe: Die Menschen in Afghanistan wollen, dass dieses Geld auf sehr transparente Weise ausgegeben wird und mit eindeutiger Buchführung, die sowohl die Bevölkerung als auch die Geldgeber nachvollziehen können. Es sind in diesem Bereich schon Fortschritte erzielt und Maßnahmen ergriffen worden, die mit der internationalen Gemeinschaft abgestimmt sind. Aber da muss noch mehr getan werden.”

Warlords immer noch jenseits des Gesetzes

euronews:
“Die Regierungsbeteiligung der früheren Warlords, ihr Einfluss und die Tatsache, dass einige von ihnen weiterhin die Gesetze brechen, gibt ständig Grund zur Besorgnis und Diskussion. Wie kann man sich vorstellen, dass in einer nicht allzu fernen Zukunft jeder in der Islamischen Republik Afghanistan dem Gesetz untersteht?”

Abdullah Abdullah:
“Das ist ein laufender Prozess. Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich die Situation schon verbessert. Jeder, der Gewalt anwendet, verstößt gegen das Gesetz und sollte gestoppt werden. Die Klagen der Menschen über solche Vorfälle müssen ernst genommen und es muss ihnen nachgegangen werden. Ich bin aber dagegen, zu verallgemeinern und jeden Menschen in eine Kategorie zu pressen, die nur au

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