Wenige Tage nach dem der verheerende Hurrikan “Matthew” über den Karibikstaat Haiti gefegt ist, wird das Ausmaß der Verwüstung immer deutlicher. Am schwersten sind die Ortschaften im Südwesten der Insel betroffen, rund um die Stadt Jérémie. Dort zerstörte der Wirbelsturm mehr als 80 Prozent der Häuser, die Region ist noch immer vom Rest des Landes abgeschnitten.
Drew Garrison, Mitarbeiter einer Hilfsorganisation auf Haiti:
“Je mehr wir uns von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernten und in Richtung Jérémie fuhren, desto schlimmer wurde das Ausmaß der Verwüstung. Alles, was nicht aus Beton war, ist dem Erdboden gleich gemacht worden. Die Palmen sind abgeknickt. Einige kleine Fischerdörfer sehen völlig trostlos aus.”
Inzwischen sind erste Hilfsladungen aus den USA im Südwesten des Landes eingetroffen, Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser sind knapp. Damit steigt auch die Gefahr eines Ausbruchs von Infektionskrankheiten wie der Cholera.
Die Zahl der Todesopfer ist unterdessen auf 847 gestiegen, mehr als 350.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen auf sofortige Nothilfe angewiesen.
Hurrikan “Matthew” stürzt den verarmten Karibikstaat in eine weitere Krise, erst 2010 war Haiti von einem schweren Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 heimgesucht worden. Dabei waren damals rund 230.000 Menschen getötet worden.