Nach Brand in griechischem Flüchtlingslager: 18 Verdächtige festgenommen

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Nach dem Brand in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos sind Tausende Migranten und Flüchtlinge ohne Unterkunft. Und es ist völlig unklar, was nun mit den Migranten geschehen soll , 60 Prozent des Lagers sind zerstört, verletzt wurde niemand.

Die genaue Brandursache ist noch unklar. Die griechische Agentur ANA berichtete, Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Migrantengruppen hätten dazu geführt; bei der Athener Tageszeitung Kathimerini hieß es, im Lager habe es Gerüchte gegeben, nach denen erneut Abschiebungen von Migranten in die Türkei geplant seien, weshalb die Situation eskaliert sei.



Der Austausch mit der Türkei funktioniert De Facto nicht, die Asylanträge stauen sich, Flüchtlinge und Anwohner auf Lesbos sind wütend (4/6)— Lenz Jacobsen (@jalenz) 20. September 2016




Migranten könnten wegen befürchteter Abschiebung Brand gelegt haben
Fest steht: Bereits im Laufe des Montags hatten mehrere hundert Migranten gegen die angeblich drohende Abschiebung protestiert. Am Nachmittag sei dann an verschiedenen Stellen inner- und auch außerhalb des Lagers Feuer gelegt worden, berichtete die griechische Zeitung “To Vima”. Zunächst seien deshalb mehr als 100 Minderjährige aus dem Lager in Sicherheit gebracht worden.

Später sei die Lage dann außer Kontrolle geraten und die über 3000 Bewohner des Lagers seien geflohen. Viele machten sich demnach zu Fuß auf den Weg zur rund sechs Kilometer entfernten Inselhauptstadt Mytilini, in deren Hafen die Fähren Richtung Athen ablegen. Schon länger verlangen die Flüchtlinge, aufs griechische Festland reisen zu dürfen, vor allem in der Hoffnung, sich von Athen aus weiter nach Mittel- und Nordeuropa durchschlagen zu können.



#Moria auf #Lesbos ist schrecklich. Spannungen sind vorprogrammiert. Menschen mussten dort in Kühlschränken schlafen pic.twitter.com/2RUjCO1jql— Erik Marquardt (@ErikMarquardt) 19. September 2016





Polizei verhaftet mutmaßlich Brandstifter
Inzwischen hat die Polizei 18 Migranten und Flüchtlinge aus Afghanistan, Kamerun, Senegal und Syrien festgenommen. Sie werden verdächtigt, den Brand gelegt zu haben und für die Krawalle inner- und außerhalb des sogenannten Hotspots verantwortlich zu sein. Das berichtet “Kathimerini”. In den teils überfüllten Lagern gibt es immer wieder Streit zwischen verschiedenen Nationalitäten. Auch die Inselbewohner protestieren verstärkt gegen die Zustände und fordern Entlastung – allein auf Lesbos sind mehr als 5000 Migranten untergebracht. Mehr als 500 Bürger hatten am Wochenende gegen den überfüllten Hotspot protestiert, darunter auch Mitglieder der rechtsextremistischen griechischen Partei “Goldene Morgenröte”.



Aufnahmen des Brandes

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