In Simbabwe haben Sicherheitskräfte am Freitag erneut eine Großkundgebung von Regierungskritikern aufgelöst, obwohl ein Gericht zuvor angeordnet hatte, die Demonstration zuzulassen.
Die Polizei setzte Schlagstöcke, Wasserwerfer und Tränengas ein, rund 50 Menschen wurden verletzt. Vor der Kundgebung hatten einzelne Demonstranten abseits der genehmigten Route randaliert.
“Man weiß nicht, wann sich was entwickeln kann”, so Morgan Tsvangirai, einer der bekanntesten Oppositionspolitiker des Landes am Freitag. “Aber ich kann ihnen sagen, dass die Wut der Leute sehr tief sitzt. Die Verzweiflung sitzt tief. Und meiner Meinung nach dürfen wir jetzt nicht nachlassen.”
Mindestens 18 Oppositionsparteien und zivile Organisationen hatten zu den Protesten in der Hauptstadt Harare gegen die Regierung und Präsident Robert Mugabe aufgerufen. Es sollte die erste gemeinsame Großkundgebung der zersplitterten Opposition seit 2007 werden.
Die Anhänger der Opposition fordern von Mugabe die Entlassung korrupter Minister, ein Ende der Pläne für eine neue lokale Währung, und Wahlen unter internationaler Aufsicht. Sie werfen der Wahlkommission vor, die Regierungspartei ZANU-PF zu bevorteilen.
Der 92-jährige Robert Mugabe ist bereits seit 1987 Präsident von Simbabwe. Das Nachbarland Südafrikas steckt seit geraumer Zeit in einer schweren Wirtschaftskrise, die entwertete Staatswährung Simbabwe-Dollar wurde 2015 ganz abgeschafft, seither werden Fremdwährungen benutzt.