Treibgut, Autos und stinkender Schlamm auf den Straßen und in den Kellern: In Süddeutschland gehen die Aufräumarbeiten nach den verhehrenden Überflutungen der letzten Tage weiter. In einigen Regionen wie Passau wurde der Katastrophenfall aufgehoben, auch im Westen entspannte sich die Lage. Anderswo gibt es noch keine Entwarnung.
Insgesamt zehn Menschen starben bei den Unwettern, davon sechs allein im niederbayrischen Simbach am Inn. Mehrere Personen gelten noch als vermisst. Zahlreiche Häuser blieben ohne Strom und Wasser, vielen Schulen geschlossen. Der finanzielle Schaden im besonders betroffenen Landkreis Rottal-Inn wurde auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert.
Nicht nur in Deutschland haben starke Regenfälle Pegel steigen lassen: In Rumänien kamen bei den Unwettern bislang mindestens zwei Menschen ums Leben. Laut Inneministerium sind rund 7000 Feuerwehrmänner, Polizisten und Katastrophenhelfer im Einsatz, einige hundert Menschen mussten evakuiert werden. Auch in Belgien gab es einen Todesfall.
In Frankreich forderten die Niederschläge am Freitag ein zweites Opfer, als ein 74-jähriger Reiter vom Pferd fiel und im Hochwaser ertrank. In der Region um Paris war es der nassteste Mai seit den 1960er Jahren. Der Fluss Seine erreichte den höchsten Pegel seit drei Jahrzehnten, tausende Menschen entlang mehrerer Wasserwege wurden evakuiert. Einige der bekanntesten Museen in Paris wie der Louvre und das Musée d’Orsay in Flussnähe ergreifen nun Vorsorgemaßnahmen und bleiben vorübergehend geschlossen.