Das war vielleicht eine Gewitternacht für die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk. Bereits am Sonntagabend gegen 21 Uhr setzten in Niederbayern schwere Unwetter mit heftigem Starkregen ein. Innerhalb kürzester Zeit standen vielerorts Keller unter Wasser, Straßen waren überflutet. Rund 500 bis 600 unwetterbedingte Notrufe hatten die Disponenten der Feuerwehrleitstelle, sowie der Polizeieinsatzzentrale zu erfassen. Bei Langquaid im Landkreis Kelheim stand der komplette Keller des EDEKA Marktes zwei Meter unter Wasser. Die Autobahn A93 müsste bei Abensberg für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Auch hier war der Grund Hochwasser. An einer Stelle bildete sich ein kniehoher See. Viele Autofahrer blieben hier stecken und mussten abgeschleppt werden. "Wir wussten zuerst nicht, wo wir das ganze Wasser noch hinpumpen sollen, um die Autobahn wieder frei zu bekommen", so der Einsatzleiter der Feuerwehr.
Einsatz in Langquaid, Landkreis Kelheim:
Die Kellerräume des EDEKA-Marktes in Langquaid stehen zwei Meter unter Wasser, als die Feuerwehr auf dem Supermarktgelände eintrifft. Die Kellertür ist nicht mehr zu sehen, so hoch ist das Wasser. Einkaufstüten schwimmen auf der Oberfläche. Die Betreiber sind mit den Nerven am Ende: "Bereits zum vierten Mal hat es uns nun erwischt. Immer wenn es hier stark regnet, haben wir Wasser im Keller. Aber heute ist es schon sehr extrem." Der Großteil der elektrischen Anlagen befindet sich nicht im Keller, sondern im Erdgeschoss. Dennoch macht die Elektronik Probleme. Irgendwo im überfluteten Keller hat es eine Leitung erwischt, im gesamten Supermarkt geht das Licht nicht. Auch eine Kühltheke im Ladenbereich ist ausgefallen. Ob der Markt am heutigen Montag ganz normal öffnen kann, stand in der Nacht noch nicht fest. Auch die Brandmeldeanlage und der Einbruchsalarm wurden durch das Wasser ausgelöst. Die Feuerwehren tuen ihr Bestes, gleich zwei große Pumpen gleichzeitig sind im EDEKA-Markt im Einsatz. Dennoch dauert das Auspumpen bei diesen Wassermaßen mehrere Stunden.
Einsatz auf der Autobahn A93, Landkreis Kelheim:
Auch die Autofahrer brauchen in dieser Nacht starke Nerven. Gegen Mitternacht ging auf der Autobahn A93 auf Höhe Abensberg nichts mehr. Kniehoch stand das Wasser beidseitig auf der Fahrbahn, also sowohl in Richtung München, als auch in Richtung Regensburg. Etliche Autos blieben in dem Hochwasser stecken. Die Motoren versagten ihren Dienst, die Fahrer müssten von den Kräften der Feuerwehren aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Die Wehren aus Pentling, Alteglofsheim und Bad Abbach waren hier im Einsatz. Mehrere Saug- und Tauchpumpen wurden eingesetzt. Doch es gab ein Problem: "Wir wussten zuerst nicht, wo wir das ganze Wasser noch hinpumpen sollen, um die Autobahn wieder frei zu bekommen", so Einsatzleiter Maximilian Kefer. Als die Fahrbahnen endlich leer gepumpt sind, können die Gullies gereinigt und die defekten PKW abgeschleppt werden. Dennoch wird die Autobahn noch bis am frühen Morgen gesperrt bleiben, erst müssen die Fahrspuren noch von einer Kehrmaschine gereinigt werden.