Mehr als 800 ertrunkene Migranten: Italien klagt Kapitän des Unglücksschiffes an

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Zwei Tage nach dem Untergang eines Schiffes auf dem Mittelmeer, bei dem wohl mehr als 800 Migranten ertranken, hat die italienische Justiz den tunesischen Kapitän des Schiffes angeklagt.

Laut der UN-Flüchtlingskomission hatte der ehemalige Fischkutter am Samstagmorgen beim libyschen Tripolis mit hunderten Syrern, Eritreern und Somaliern abgelegt, darunter dutzende Kinder.

“Wir haben zwei Haftbefehle gegen mutmaßliche Schlepper vollstreckt, und zwar gegen den Kapitän und ein Besatzungsmitglied”, so Staatsanwalt Rocco Liguori. “Wir haben beide wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung angeklagt, den Kapitän außerdem wegen fahrlässiger Verursachung eines Schiffbruchs und mehrfachen Totschlags.”

Es dürfte die bisher schwerste Migrantenkatastrophe auf dem Mittelmeer sein. Das völlig überladene Schiff kenterte am Sonntag offenbar aufgrund einer Massenpanik während eines Rettungsversuchs durch ein portugiesisches Frachtschiff. Nur 28 Menschen überlebten, darunter die beiden Verdächtigen

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